„Jeden zweiten Sonntag besuche ich meine Oma. Sie ist lieb und nett, lebt in einigen Dingen aber noch in der Vergangenheit. Letztes Mal saß sie auf ihrer Couch und stellte demonstrativ ihr Festnetztelefon neben mein Smartphone. Mit entschlossenem Blick murmelte sie „Früher, das waren noch richtige Telefone!“ Ich überlegte kurz – dann wusste ich, wie ich sie vom Gegenteil überzeugen würde.
Ich zeigte ihr was mein iPhone 4 alles kann, wovon ihr Festnetztelefon nachts nur träumen kann. Sie staunte über die Möglichkeiten! Das aktuelle Wetter mit einem klick, ja, das Wetter von morgen; die Wegbeschreibung zum nächsten Lebensmittelmarkt und die Musik-Erkennungsapp. Das war ein Spaß! Ich sagte ihr: “Mach mir ein Lied von früher an , ich sag dir den Namen des Liedes und wenn du willst auch den Sänger oder die Sängerin noch dazu.” Und schon kam die Überraschung für sie. Natürlich wusste ich bescheid, ich benutze einfach meine App und erriet “Daliah Lavi-Jerusalem”. “Wooooow.” Wir spielten dieses Spiel ein paar Mal durch und schwups di wups checkte meine Oma, dass sie keine Chance gegen mein klasse Smartphone hat, das Smartphone, das sie gerade erst noch als nicht “richtiges” Telefon bezeichnete. Doch ich wollte meine Oma noch mehr beeindrucken, wenn mein Handy schon so viel kann, dann mal ne Runde richtig angeben. Ich zückte die App für Köche. Das perfekte für meine Oma. Von unzähligen Rezepten über Weintipps und Einkaufszettel, alles in meinem- für sie- nicht richtigen Telefon. Sie könnte zack zack den Einkaufszettel zusammen stellen und ab zum nächsten Lebensmittelmarkt, natürlich alles per App. So, sie hatte schnell verstanden, dass im Smartphone alles steckt, was man für ein perfektes Essen braucht. Wir suchten uns also etwas leckeres raus und gingen ersteinmal eine Runde einkaufen, kochten und lachten zusammen. Alles was mir mein iPhone mitbescherte. Danke Internet. Danke iPhone. Danke Apps. Und das größte DANKE, Danke Base. Nach dem leckeren Essen war aber noch nicht genug mit unserer Diskussion. Ich wollte sie nicht nur beeindrucken, überraschen und ihr einen tollen Nachmittag mit mir bescheren, sondern ich wollte meine liebe und nette Omi, die noch mit letzten Jahrhundert lebt UMHAUEN.
Ich musste ihr schnell noch beweisen, dass es nichts gibt, was ihr olles Telefon kann und mein Smartphone nicht. Ich gab ihr eine Festnetznummer und sagte ihr: “Heyy Omi, ruf mich doch mal an.” “Jetzt?, sagte sie.” “Klar jetzt, antwortete ich.” “Aber du bist doch bei mir Schätchen, warum soll ich dann bei dir zu Hause anrufen?” “Warte es ab!” Sie wählte und schnell klingelte mein Smartphone. Ich wollte mir noch einen richtigen Spaß machen und hatte vorher ihren alten Lieblingssong “Daliah Lavi-Jerusalem” als Klingelton eingestellt. Sie staunte. “Wo kommt die Musik her? Mein Lied!” Schnell begriff sie: es war mein Smartphone, ihr Lied und eine Festnetznummer, die für Überraschung sorgten.
Die letzten Worte waren: “Mein Enkelkind, immer für eine Überraschung zu gebrauchen, du hälst mich auf dem neusten Stand, in der Gegenwart. Ein tolles, RICHTIGES Telefon hast du da. Aber eine Frage habe ich da noch: Wo kann man sich so eins besorgen?” “BASE.”
Autor: Laura