Wenn ich mich recht erinnere, war ich vor 20 Jahren zum ersten Mal auf Mallorca. Ich kann also durchaus behaupten, die Insel zu kennen. Was ich nicht kenne, und das sei an dieser Stelle nochmal betont, ist El Arenal.
Vom Pauschaltouristen zum Dauergast
Anfang der 90er löste Mallorca Rimini als der Deutschen liebstes Urlaubsziel ab. Im zarten Alter von 8 Jahren war ich zum ersten Mal mit meiner Zwillingsschwester und meinem Vater auf der Insel. Ich erinnere mich noch an eine spät nächtliche Odyssee auf der Suche nach dem Hotel „Duna Park“ in Alcudia. Quängelnd, nörgelnd und hungrig kamen wir endlich am vermeintlichen Ziel an. Der geduldige Rezeptionist des Hotels Dunas Park hatte durchaus Mühe meinem Vater zu erklären, dass wir im falschen Hotel gelandet sind (dieser eine verflixte Buchstabe!). Von Kultur und kulinarischen Köstlichkeiten wollte ich damals noch nichts wissen. Vielmehr bestand ich laut Aussage meines Vaters immer auf mein Schnitzel mit Pommes und Ketchup. Um die deutschen Touristen entsprechend angemessen zu repräsentieren, passte mein Vater sich dem öffentlichen Bild der Deutschen an: Tennissocken und Sandalen!
„Das ist nicht dein ernst?“ – Oder das erste Mal in Campanet
1994 wurde mein Vater zum stolzen Besitzer eines Hauses in dem kleinen Bergdorf Campanet im Nordosten der Insel. Meine Schwester und ich freuten uns natürlich, fernab von Pauschalreisen, unseren Urlaub individuell gestalten zu können. Die Freude währte nur kurz. Eine Fassade die eher an ein baufälliges Gebäude erinnerte und ein nicht wirklich dichtes Dach, sorgten für einen Urlaub der anderen Art. Passenderweise regnete es vom ersten bis zum letzten Tag. Mein Vater telefonierte wild gestikulierend mit den Handwerkern und sorgte für horrende Roamingkosten, zum Glück gibt es dafür heute günstigere Lösungen. Die Pläne für die Kernsanierung wurden schnell gemacht. Heute ist das kleine Haus in Campanet ein beliebtes Urlaubsziel für Familie, Freunde, Bekannte und Arbeitskollegen.
Zwei kulinarische Tipps für Mallorcareisende
Ich möchte diese Gelegenheiten nutzen um Euch ein paar meiner Tipps mitzugeben. Mein erster Restauranttipp ist die Ermita de la Victoria in der Nähe von Port d’Alcudia. Das ist der perfekte Ort, um ein romantisches Abendessen zu zweit zu genießen. Neben einer ausgezeichneten Küche bietet das Restaurant La Victoria einen unübertroffenen Sonnenuntergang, so dass man die Sonne über der Bahia d’Alcudia hinter den Bergen verschwinden sieht. Bitte unbedingt telefonisch einen Tisch reserverien – aber bitte an den Reisevorteil Plus denken! Mein zweiter Restauranttipp ist das Sa Xarxa in Colònie de Sant Pere, zwischen Can Picafort und dem allseits bekannten Cala Rajada. Das Sa Xarxa ist ein etwas gehobeneres Restaurant direkt am Meer. Den Weinkennern seien noch die Bodegas Castell Miguel in der Nähe von Inca und Bodegas Crestrax in Sa Pobla empfohlen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, daher soll dort jeder selbst urteilen.
Zu guter letzt: Wo bitte geht’s zum Strand?
Die Bucht in Sa Calobra ist ein beliebter Ankerplatz für Segelboote. Zugegeben, vom Land aus ist der Weg über den Steinstrand mehr als eine intensive Fussmassage, dafür hat man dort ruhiges und klares Wasser und ebenfalls einen wunderschönen Sonnenuntergang. Für einen Ausflug nach Sa Calobra muss man über die Serpentinen fahren und sollte schonen einen ganzen Tag einplanen. Der nächste Sandstrand bei Campanet (ohne Hotelburgen) ist zwischen Alcudia Pins und Can Picafort zu finden. Gerade vom späten Nachmittag bis in die frühen Abendstunden finden sich dort meist Einheimische ein.
Ich fahre im Oktober wieder nach Mallorca und bin gespannt ob hier noch jemand einen Tipp für mich hat. Wie sagt man so schön: Man lernt nie aus! Ich würde mich freuen wenn mir jemand noch die ein oder andere nette Ecke auf der Insel verraten würde.